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Dass Lokalpolitiker für ihre Entscheidungen unmittelbar Applaus bekommen, ist ungewöhnlich. Bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats in Sinzig aber passierte genau das: Beifall brandete auf, nachdem das Ergebnis der Abstimmung zur Zukunft des Rhein-Ahr-Stadions feststand.
Bereits in den vorausgegangenen Ausschusssitzungen waren intensive Diskussionen in erster Linie über die Ausführung des „Tennenplatzes“ geführt worden. Für den Wiederaufbau hatte die Verwaltung die Wiederherstellung genau wie im künftigen Stadion als Naturrasen empfohlen. Eine Variante, die den Vorgaben des Wiederaufbaufonds entsprochen hätte und somit auch ohne Zusatzkosten für die Stadt aus Landes- und Bundesmitteln finanziert worden wäre.
FREIE WÄHLER Fraktionssprecher Reiner Friedsam hatte bereits in den Fachausschüssen mit Hinweis auf die erheblichen Einschränkungen der Nutzungsstunden bei Naturrasen für einen Kunstrasen plädiert. „Was nützen uns zwei Naturrasenplätze in einem Stadion, wenn diese witterungsbedingt von Oktober bis März gesperrt sind?“ Damit sei den rund 2.000 Schülern und ca. 700 Sportlern nicht gedient, wenn dann beide Plätze maximal 6 Monate im Jahr nutzbar sind. Insbesondere die Fußballvereine sind jedoch auf eine weitgehend ganzjährige Nutzung für den Trainings- und Spielbetrieb angewiesen.
Wie bereits in den Ausschusssitzungen zuvor besprochen, wird der Wiederaufbau des Rhein-Ahr-Stadions zudem unter anderem mit einem Standorttausch von Übungsplatz und eigentlichem Stadionumgesetzt. Dort, wo heute noch das Stadion mit der Laufbahn ist, soll der neue Kunstrasenplatz entstehen. Das eigentliche Stadion wird im hinteren Bereich neu aufgebaut und dafür auch Flächen nutzen, die bisher dem Tennisclub zur Verfügung standen, da dieser Club voraussichtlich aufgelöst wird. Der Standorttausch der Plätze erscheint im Hinblick auf den Hochwasserschutz sinnvoll, da im unteren Bereich der Abstand zu Ahr größer ist, und so eine Verbreiterung der Ahr vorgenommen werden kann, ohne das Stadion zu beeinträchtigen.
Zur Ratssitzung waren viele Mitglieder des SC Rhein-Ahr Sinzig gekommen, die sich sehr erfreut zeigten mit der Mehrheitsentscheidung des Rates. Aus ihrer Sicht stellt der nun beschlossene Wiederaufbau des Rhein-Ahr Stadions am Grünen Weg in Sinzig eine erhebliche Verbesserung der bisherigen Situation dar. Christoph Dresseler, Vorsitzender des SC Sinzig: „Damit wird sich der bisherige Wettbewerbsnachteil unseres Vereins in einen Vorteil umkehren. Wir freuen uns auch für die vielen Hundert Schüler, die seit jeher ihre ersten sportlichen Schritte auf dem Gelände am Grünen Weg machen und dies nun erstmals auch ganzjährig machen können. Die Zukunft sieht rosig aus!“