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SINZIG. Mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 31. Januar hat die Bundesnetzagentur das Ultranet-Vorhaben im Streckenabschnitt zwischen der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und Koblenz genehmigt. Davon betroffen sind in der Gemarkung Sinzig die beiden Ortsteile Franken und Löhndorf.
Auf Anfrage der FWG-Fraktion in der jüngsten Bauausschusssitzung teilte die Verwaltung mit, dass die vom Rat beschlossene kritische Stellungnahme für die von Amprion geplanten Errichtung der Ultranet-Trasse bis heute von der zuständigen Behörde nicht beantwortet wurde. Auch die weiteren Kommunen an der heutigen Wechselstrom-Höchstspannungstrasse sowie der Kreis Ahrweiler hatten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens gegen die geplante Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) Bedenken ausgesprochen.
Die FWG Sinzig sieht die Gefahr, dass die neue Stromleitung gesundheitliche Beeinträchtigungen durch elektromagnetische Felder verursachen könnte, da diese knapp unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. „Warum muss die weiter östlich bereits im Bau befindliche Südlink-Trasse aufgrund massiver Prostete und Eingaben unterirdisch verlegt werden, wenn Gesundheitsschutz und Emissionswerte bei der HGÜ genau beachtet werden?“ fragt Fraktionssprecher Reiner Friedsam. Die FWG-Fraktion äußert in dem Zusammenhang erhebliche Zweifel an der Erklärung der Ampiron-Projektsprecherin, dass in der Nähe von Wohngebieten oder Schulen die Strahlenwerte bei einer theoretisch voll ausgelasteten Leitung gemessen würden. In der Praxis jedoch werde keine Vollauslastung erreicht.
Die Durchführung des Planfestellungsverfahrens für das Ultranet während der Pandemie und die anschließende Abwägung hinter nahezu verschlossenen Türen seien alles andere als Transparent gewesen, so die Feststellung der FWG-Fraktion Sinzig. Bei der Genehmigung hätten offenbar die wirtschaftlichen Interessen der kostengünstigeren Freilufttrasse für das Ultranet mehr Gewicht gefunden als die von den Bürgern und Räten vorgetragenen gesundheitlichen Bedenken.
Foto: Reiner Friedsam
Pressemitteilung FREIE WÄHLER Sinzig