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Durch die Realisierung eines Windparks im Harterscheid könnten ca. 14.000 Haushalte mit Strom versorgt und bis zu 30.000 t Treibhausgase (CO2) pro Jahr eingespart werden. Neben den Aspekten Klimaschutz und erneuerbare Energieerzeugung kann die Stadt mit beträchtlichen Pachteinnahmen rechnen. Durch eine entsprechende Beteiligungsregelung könnten die Bürger*innen dabei auch direkt mit profitieren.
Zwecks konkreter Informationen zu dem Vorhaben, hatten die FREIEN WÄHLER bereits im vergangenen Sommer zu einer öffentlichen Ortsbegehung zu dem angestrebten Windparkprojekt im Harterscheid eingeladen. Das Interesse war damals bereits groß. Doch dann kam die Flutkatastrophe und die Waldbegehung wurde verständlicherweise abgesagt, zumal viele von der Fraktion entweder betroffen oder als Helfer im Einsatz waren. Auch die Pandemie vereitelte im weiteren Verlauf die Durchführung.
Zu Klärung der von vielen Bürgerinnen und Bürgern gestellten Fragen hatten die FREIEN WÄHLER daher im November vergangenen Jahres im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss den Antrag gestellt, dass die Stadt einen öffentlichen Ortstermin bezüglich der im Gespräch stehenden Standorte im Harterscheid organisieren soll. Dies insbesondere unter dem Aspekt, dass sich die Ortsbeiräte von Franken und Löhndorf am 09. April 2021 einstimmig gegen die Errichtung von Windkraftanlagen ausgesprochen haben.
Bei dem jetzt durchgeführten Gang durch den Wald erläuterte Revierförster Stephan Braun in Frage kommende Standorte für die Windenergieanlagen. Dabei wurde von ihm aufgezeigt, das Bestände mit 120-jährigen Laubwaldbestand als Tabuzonen ausgeschlossen seien. Hierbei spiele insbesondere der Schutz der Biosphäre eine entscheidende Rolle. Anhand 30 m hoher Buchen verdeutlichte Braun auch die Dimensionen der Windenergieanlagen mit 250 m Gesamthöhe. Klimaschutzmanagerin Clarissa Figura informierte darüber, das für die fünf Anlagen je 1,6 Hektar Waldfläche gerodet werden müsse. Inklusive der erforderlichen Zuwegungen für die Errichtung der Anlagen sei mit 9 Hektar Rodungen zu rechnen.
Ziel der anstehenden Beratung und Entscheidung im Stadtrat ist es, das die Umweltverträglichkeitsprüfung als Voraussetzung für die Einleitung eines Genehmigungsverfahrens erfolgen kann. Erst mit dieser ergebnisoffenen Prüfung erhalten wir Klarheit, ob Windenergieanlagen in der Gemarkung Sinzig zulässig sind. Trotz der erkennbaren Notwendigkeit für den Klimaschutz und der akut bestehenden Abhängigkeiten von fossilen Energieträger, wird die Entscheidung nicht leicht werden für die Fraktion der FREIEN WÄHLER, sind sich der erste und zweite Fraktionsvorsitzende, Friedhelm Münch und Reiner Friedsam sicher.