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Im Rahmen der Einführung der neuen RXX-Züge wurde in einem ersten Bauabschnitt 2019-2020 von der DB am Sinziger Bahnhof der Mittelbahnsteig erneuert und auf 76 Zentimeter erhöht. Darüber hinaus wurde mit dem Neubau des Hausbahnsteigs und seiner Erhöhung auf 76 Zentimeter begonnen. Fertiggestellt wurden seinerzeit 90 Meter Bahnsteiglänge und die weiteren 80 Meter zunächst als Holzkonstruktion ausgeführt. Die Stadt Sinzig hatte in dem Zeitraum, wie vereinbart, den Zugang vom Vorplatz in die zu verlängernde Personenunterführung im Rohbau realisiert.
Ab Sommer 2024 sind in einer nächsten Baustufe die Fertigstellung und Verlängerung des Hausbahnsteigs und des Mittelbahnsteigs auf je 225 Meter geplant. Außerdem soll der städtische Zugang ausgebaut und vom Bahnhofsvorplatz in die Personenunterführung angebunden werden. Im Rahmen der letzten Bauphase soll bis Juli 2025 eine neue Aufzugsanlage zum Mittelbahnsteig eingebaut werden und am Mittelbahnsteig ein neues Bahnsteigdach errichtet werden. Für den Hausbahnsteig soll es, nach aktuellem Kenntnisstand der FREIE WÄHLER-Fraktion, lediglich zwei überdachte Wartehäuschen für die Bahnreisenden und Pendler geben.
Die Vorstandsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft 60 plus im Kreis Ahrweiler besichtigten im Februar 2014 den Sinziger Bahnhof und nahmen dabei insbesondere Barrieren ins Visier. „Den Bahnhof mit einem Bahnhof aus der Dritten Welt zu vergleichen, wäre eine Beleidigung für die Dritte Welt“, lautete das Fazit von Werner Jahr, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. „Der Bahnhof ist nicht barrierefrei, die Unterführungen sind schmutzig und laden nicht dazu ein, mit dem Zug fahren zu wollen.“ Bemerkenswert sei auch die anscheinend schon länger brachliegende Baustelle eines Fahrstuhls auf der Supermarktseite des Bahnhofs. Als Werbung für eine touristenfreundliche Stadt Sinzig könne der Bahnhof in dem Zustand nicht herhalten, waren sich die Vorstandsmitglieder einig. Insbesondere da der Bahnhof nicht für ältere Menschen mit Rollator, Rollstuhlfahrer oder für Kinderwagen geeignet sei.
Die Arbeiten haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder und aus unterschiedlichen Gründen verzögert. Schuld daran waren verschiedene Behörden. So hatten Landesrechnungshof (LRH), Landesbetrieb Mobilität (LBM) und das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium Monate benötigt, um ihre Zuständigkeiten zu klären. Der erste Planungsauftrag seitens der Stadt Sinzig ging bereits 1999 an ein Bopparder Büro. In drei Abschnitten sollte das Bahnhofsumfeld saniert, ein Park-and-Ride-Parkplatz gebaut und zudem der Sinziger Bahnhof barrierefrei erschlossen werden. Erforderlich sind dazu auch Personenaufzüge und die Verlängerung der Personenunterführung. Erst im Sommer 2018 erhielt die Stadt Sinzig für die Maßnahmen einen Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn Bundesamtes. Zuvor hatte sich die Sinziger Kommunalpolitik fraktionsübergreifend mit einer Resolution an die Bahn gewandt, und nachdrücklich die Umsetzung der Bahnsteigerhöhung sowie den weiteren barrierefreien Ausbau gefordert.