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Im Hauptausschuss stand der seit langem geplante Ausbau einer Tartanbahn im Rhein-Ahr-Stadion der Kernstadt auf der Tagesordnung. Die Stadt Sinzig hatte bereits 2009 den Umbau des Rhein Ahr Stadions zur Förderung mit Landesmitteln „Goldener Plan“ angemeldet. In der Sitzung des städtischen Sportausschusses am 2. Dezember 2009 wurde der Beschluss gefasst, die bestehende Aschebahn in eine Tartanbahn umzubauen. Die voraussichtlichen Baukosten wurden damals auf rd. 800.000 € beziffert. Zustimmung fand dieses Vorhaben anschl. im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Stadtrat. Die Errichtung einer Tartanbahn wäre für die Schüler*innen unserer Schulen (Regenbogenschule; Barbarossaschule; Rhein-Gymnasium) und für die Sportvereine ein großer Gewinn. Gerade die in den vergangenen Jahren erbrachten Eigenleistungen des TV 08 Sinzig für den Tartanausbau der Stadionköpfe sind beeindruckend.
Im September 2019 teilte die Kreisverwaltung Ahrweiler mit, dass eine Förderung dieser Maßnahme unter Umständen bereits für 2020 in Betracht kommt. Ursache sei, dass zwei vor dieser Maßnahme platzierte Bauvorhaben von anderen Gemeinden zurückgezogen wurden. Der Ausschuss für Kultur, Sport und Soziales sprach damals einstimmig die Empfehlung für den Stadtrat aus, den im Jahre 2009 gefassten Beschluss dahingehend abzuändern, dass die Erneuerung der Flutlichtanlage entfällt und stattdessen der Einbau einer neuen Beregnung für den Rasenplatz als Ersatz für die 35 Jahre alte Anlage im Stadion erfolgt.
Der nunmehr vom Land bewilligte Förderbetrag i.H.v. 177.000 Euro bleibt jedoch deutlich hinter der erhofften Fördersumme zurück. Nicht alle zu erwartenden Aufwendungen wurden als förderfähig bewertet. Der Kreis Ahrweiler wird sich nach aktuellem Stand an der Maßnahme finanziell nicht beteiligen. Über 500.000 Euro müssten somit von der Stadt für die Umsetzung übernommen werden. „Die Stadt sieht sich jedoch nicht mehr in der Lage, die erforderlichen Eigenmittel für die Investition von rund einer halben Million Euro aufzubringen“ schreibt der General-Anzeiger. Zudem warnte die Kommunalaufsicht vor weiteren Kreditaufnahmen.
„Die Stadt stößt an die Grenzen der finanziellen Leistungsfähigkeit. Wir empfehlen deshalb, trotz der erheblichen Bedeutung der Sportanlage für eine breite Öffentlichkeit, aktuell von der Sanierung abzusehen“, so Bürgermeister Geron. Unser Fraktionssprecher Friedhelm Münch (FREIE WÄHLER) plädierte, aufgrund der jahrelangen Planung und der im Haushalt bereits eingestellten 400.000 Euro, dass Vorhaben ins kommende Jahr zu verschieben, um im Haushalt 2022 die Lücke der fehlenden 95.000 Euro berücksichtigen zu können. Bürgermeister Geron lässt prüfen, ob dies im Rahmen der Förderzusage möglich ist.
Volker Thormann (FDP) schlug vor, den gesamten Haushalt erneut auf Einsparpotenziale zu untersuchen. Er wolle das nicht alleine am Projekt Rhein-Ahr-Stadion festgemacht sehen. Hartmut Tann von der SPD-Fraktion bat darum, auch an die Sport treibende Jugend zu denken. „Die Maßnahme in dieser Rigorosität zu streichen, können wir so nicht hinnehmen“, sagte er. Auch Franz-Hermann Deres (CDU-Fraktion) fragte, warum ausgerechnet die Sportanlage dem Rotstift geopfert werden solle: „Alles muss dann jetzt auf den Prüfstand.“ Daher lautet die einstimmige Empfehlung, den im Etat vorgesehenen Sperrvermerk für den Ausbau der Tartanbahn im Rhein-Ahr Stadion zu belassen, anstatt das Projekt bereits zu kippen.