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Bis gewässerrechtlich geklärt ist, wie die endgültige Trasse des Ahr-Radwegs durch Sinzig aussehen kann, wird es noch Jahre dauern. Nach erneuter Beratung im Ausschuss stand das Thema Wiederherstellung Ahr-Radweg jetzt wieder auf der Tagesordnung der Ratssitzung. Dabei ging es um die Reaktivierung der beschädigten und zerstörten Streckenabschnitte zwischen der Eisenbahnbrücke/Bundesstraße 9 und Brücke Kölner Straße, von dort bis zum ehemalige Spessartsteg und vom Ehrenfriedhof in Bad Bodendorf über die Freiherr-vom-Stein-Brücke hinaus Richtung Ehlingen. Die Stadt müsse die Verkehrssicherheit wiederherstellen, wies Bürgermeister Geron im Hinblick darauf, dass die Katastrophensituation nun vorbei ist. Es gehe um die Wegebeziehung am Ahrufer, erläuterte er das Ziel des Provisoriums.
Was die Unterquerung der B9 und der Bahnbrücke betrifft, ist vorgesehen, den Weg dort so tief wie möglich zu legen. „Laut der bereits vorliegenden Pläne ist eine deutliche Absenkung gegenüber dem heutigen Niveau vorgesehen“, wies Fraktionssprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion Reiner Friedsam hin. Zudem bestehe jetzt dort die Möglichkeit, den bereits 2019 angestrebten Lückenschluss Richtung Rheinradweg zu realisieren. Hierzu ließe sich nachhaltig und kostengünstig die vorhandene Baustellenstraße zu nutzen.
Auf dem Abschnitt vom ehemaligen Spessartsteg bis zum Schwanenteich ist, aufgrund der Zerstörung und künftigen Retentionsraum für die Ahr, keine Wiederherstellung der alten Trasse geplant. Die Situation am Schwanenteich soll entschärft werden, indem die Radfahrer über den nördlich gelegenen Wirtschaftsweg durch Felder geführt werden. Für den Anschluss bis zur Stadtgrenze nach Ehlingen wird der Radweg entlang der Ahr wieder hergestellt. Hier waren bei der Flutkatastrophe 2021 Abschnitte komplett weggespült worden.
Die Reaktivierung der „alten“ Trasse sieht die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen kritisch. 1,8 Millionen Euro auszugeben, um Kinder und ältere Menschen mit der zunehmenden Zahl von E-Bike-Fahrern in Konflikte zu bringen und den alten Radweg eins zu eins wiederherzustellen, halte man für den falschen Weg. Damit standen die Grünen allerdings allein da.
Der bereits 2018 von der FREIE WÄHLER-Fraktion eingebrachte Vorschlag, einen von den Fußgängern getrennten Radweg zwischen Ehrenfriedhof und Freiherr-vom-Stein-Brücke hinter dem Tennisklub und Bogenschießplatz vorbei zu errichten, sei für den Wiederaufbau nicht relevant, da es sich nicht um eine Wiederaufbaumaßnahme handele, so der Bürgermeister. Fraktionsübergreifend, mit Ausnahme der Grünen, sollen die geplanten Maßnahmen jetzt zügig angegangen werden, zumal die Finanzierung über den Wiederaufbaufond gesichert sei. Eine Trennung von Radfahrern und Fußgängern könne man immer noch auf den Weg bringen. So schnell wie möglich loslegen: Dafür sprach sich Alexander Albrecht (FWG) aus. „Die Touristen wissen nicht, wo sie langfahren sollen“, sagte er. Albrecht bezeichnete es grundsätzlich als nicht richtig, touristische Radwege durchs Wohngebiet führen zu lassen. „Man muss auch miteinander können. Rücksicht ist wichtig“, so Albrecht darüber, dass sich Fußgänger und Radfahrer den Weg teilen.