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Pressespiegel

Neuer Antrag für den Anbau für das Dorfgemeinschaftshaus in Löhndorf

Vorhaben deutlich teurer als vor 10 Jahren prognostiziert – Kritik von den GRÜNEN

Wann erfolgt konkret der bereits lange vorgesehene Anbau ans Dorfgemeinschaftshaus in Löhndorf? Das steht bisher noch nicht fest. Tatsache ist aber: Es wird weitaus teurer, als vor mehr als zehn Jahren noch angenommen. Denn damals – genau genommen im Jahr 2011 – wurde noch mit Kosten über zwei Jahre in Höhe von jeweils 120 000 Euro gerechnet. Davon ist das Vorhaben der Stadt Sinzig aber heute weit entfernt. Die neueste Prognose geht mittlerweile von 1,2 Millionen Euro aus. Wohl gemerkt: Prognose, denn wie teuer das Unterfangen tatsächlich wird, steht noch nicht fest. Denn wie im Bauausschuss von dem beauftragten Architekturbüro vorgestellt, kann die konkrete Kostenberechnung erst erfolgen, wenn die gesamten Planungsleistungen erbracht wurden.“

Erneut Antrag stellen für höhere Förderung

Eigentlich lag für das Bauvorhaben auch bereits ein Zuwendungsbescheid in Höhe von 400 000 Euro aus dem Investitionsstock des Landes Rheinland-Pfalz vor – vom 19. Februar 2021 verlängert mit Datum vom 21. Oktober 2021. Demnach hätten die Arbeiten bis spätestens zum 31. Dezember 2022 beginnen sollen. Der Sinziger Stadtrat allerdings hat sich in seiner letzten Sitzung des Jahres 2022 für eine andere Variante entschieden. Er votierte mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen dafür, den vorliegenden Förderbescheid zurückzugeben und einen neuen Förderantrag für eine Zuwendung aus dem Investitionsstock des Landes zu stellen. Die Stadt verspricht sich davon eine höhere Fördersumme. Denn bei gleicher Förderquote im Falle eines Neuantrags würde Sinzigs Eigenanteil 582 000 Euro betragen, was 218 000 Euro weniger bedeutet als bei den zuvor kalkulierten 800 000 Euro. Selbst für den Fall einer Förderquote von 40 Prozent durch den Investitionsstock würde die Förderung laut Vorlage der Verwaltung auf Grundlage der aktuellen Kostenschätzung noch 480 000 Euro betragen – 80 000 Euro mehr gegenüber der aktuellen Förderung. Friedhelm Münch (FWG) wollte wissen, wann mit dem Zuwendungsbescheid zu rechnen sei. „Ich gehe von 2023 aus“, so Münch. „Ich auch“, sagte Stadtbürgermeister Andreas Geron. „Da sind wir ja schon zwei“, witzelte der FWG-Mann und fragte dann aber wieder ernsthaft nach, ob schon eine Prognose abgegeben werden könne, wann es so weit sei. Der Zuwendungsbescheid sei überraschend schnell gekommen, berichtete der Bürgermeister über die bestehende Förderzusage. „Wir haben sehr gute Kontakte zur Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Wir wollen behandelt werden wie andere Kommunen – nur schneller“, so der Stadtchef augenzwinkernd.

Kritik aus den Reihen der GRÜNEN Fraktion

Kritik an dem Bauvorhaben gab es indes von Ralf Urban (Bündnis 90/Die Grünen). Er bemängelte unter anderem, dass eine Nutzung nach 22 Uhr nicht zulässig ist. „Ich finde es beschämend, dass wir 1,2 Millionen Euro für ein Dorfgemeinschaftshaus ausgeben und die Jugend dabei außen vor lassen. Ein Dorfgemeinschaftshaus im Ort, und die Jugend schaut wieder in die Röhre“, monierte Urban und plädierte dafür, dann doch lieber die Mensa zu erweitern. SPD-Fraktionschef Hartmut Tann indes erinnerte an die Kostensteigerung gegenüber 2011. Doch an dem Festhalten an dem Projekt änderte das letztlich nichts, weil der Stadtrat mehrheitlich der Beschlussvorlage der Verwaltung zustimmte.

Quell: Rhein-Zeitung, Ausgabe K, 07.01.2023 Silke Müller