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Viele waren dem Aufruf der Gruppe „Sinzig für Demokratie“ als Reaktion auf die teilweise demokratiefeindliche Stimmung in Deutschland gefolgt. Über 300 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am Samstag auf dem Kirchplatz in Sinzig.
Unter den Teilnehmern erkennbar vertreten waren unter anderem der Weltladen Remagen Sinzig, das Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie oder die FWG Sinzig. Die Transparente und Plakate waren Großteils eindeutig direkt gegen die AfD adressiert. Gemeinsam mit einem bunten Musikprogramm von Schülern, Musikgruppen, Younes El Battahi, Stefan Maria Glöckner und mehr, war dies ein starkes Zeichen für die demokratischen Werte in Sinzig und unserem Land.
Es gehe darum, die Gemeinschaft zu festigen, Unterschiedlichkeit und Vielfalt als Werte zu akzeptieren und zu leben, sagte Ana Maria Tomé vom Sinziger Beirat für Migration und Integration bei der Begrüßung. Die Politik allerdings müsse die Angst vieler Menschen ernst nehmen und Antworten finden. Dabei müsse die Demokratie als Prozess verteidigt werden. „Lasst uns heute Gemeinschaft und Vielfalt feiern“, rief sie auf.
Die Schülerband „Die Obstschale“ aus Linz eröffnete ihren Auftritt „gegen Gewalt und Faschismus“ mit dem Titel „Imagine“ von den Beatles. „Heute bauen wir Brücken“, hieß es in dem Beitrag der Klasse 5a der Barbarossaschule. Eine kleine musikalische Weltreise mit fünf Stationen bot Sängerin Carolin Schaulandt, gerade erst nach Sinzig gezogen. Die Europahymne „Freude schöner Götterfunken“ intonierte eine Musik- und Gesangsgruppe, die sich spontan zusammengefunden hat und zuvor den Text zum mitsingen im Publikum verteilte.
Schulsprecher Edin von der Janusz-Korczak-Schule als „Schule für Demokratie und Mitbestimmung“ stellte sich kurz vor: Deutschland sei sein Heimatland, aber er sei auch stolz auf seine serbischen Wurzeln“, sagte er unter Applaus. Er warb dafür, das vielfältige Miteinander in der Stadt und in Deutschland zu stabilisieren.“ Rapper Younes El Battahi rief die Teilnehmer auf: „Schreit eure Wut gegen die Rechten raus“. Stephan Maria Glöckner appellierte zwischen seinen Liedern, alles zu tun, um „den Spirit für Frieden und Gerechtigkeit“ zu erhalten. Das nächste und beste Zeichen könne bei den Wahlen im Juni gesetzt werden: „Wenn wir dort zeigen, wen wir nicht wollen.“
Mit ihren mitreißenden Samba-Rhythmen setzte die Sinziger Formation Batida de Samba den Schlussakkord für die gelungene Veranstaltung.