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Im Rahmen des bundesweiten Warntages werden am 8. Dezember 2022 die Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle erprobt. Dazu gehören neben den digitalen Warn-Apps NINA und KATWARN und dem neuen Cellbroadcast-System auch warnfähige Sirenen als akustisches Warnsignal.
Bis zum Ende des Kalten Krieges war Deutschland flächendeckend mit Sirenen ausgestattet – schätzungsweise 80.000 Sirenen waren es im gesamten Bundesgebiet. In den 1990er Jahren hat der Bund seine Sirenen aufgegeben und sie den Kommunen zur Übernahme angeboten. Doch längst nicht alle waren an einer solchen Übernahme interessiert. Somit ging die Zahl der Sirenen stark zurück. Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt: Viele Kommunen investieren in neue Sirenensysteme, um die Bevölkerung im Notfall zu warnen.
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 hatte der Kreistag die Aufrüstung mit modernen, elektronischen Sirenen beschlossen. Denn hochmoderne Sirenen können nicht nur mittels Ton, sondern auch zusätzlich mit Textnachrichten warnen. In der Kernstadt von Sinzig sowie im Ortsteil Bad Bodendorf wurden seitdem die neuen, batteriegepufferten Sirenensysteme installiert, die auch bei einem Stromausfall funktionieren.
Erstmals seit 30 Jahren wurden nun wieder überall im Bundesgebiet zur gleichen Zeit die Sirenen heulen – testweise. Sirenen vermitteln zwar nur bedingt Informationen, können aber rasch aktiviert werden. Im Gegensatz zum Rundfunk oder dem Smartphone erreichen sie durch ihre Lautstärke zudem auch nachts die Aufmerksamkeit der Bevölkerung. Sie haben einen „Weckeffekt“.
Mit einem Warnmittel-Mix aus Warn-Apps, Rundfunk- und Fernsehmeldungen und Sirenen können die Bürgerinnen und Bürger auf einer Vielzahl von Kanälen erreicht werden. Die Sirene ist dabei ein zentrales Warnmittel, das in der Fläche meist am eindeutigsten als Warnung erkannt wird. Doch was bedeuten die einzelnen Warntöne konkret? Dazu hat die Kreisverwaltung Ahrweiler einen Flyer „Sirenensignale und ihre Bedeutung“ aufgelegt, der ab sofort zur Verfügung steht. Der Flyer steht zusätzlich auch auf der Internetseite der Kreisverwaltung zur Verfügung.
Am bundesweiten Warntag werden über die Warn-App „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) und der angeschlossenen App „KATWARN“ wird zentral durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bundesweit eine Probewarnmeldung versendet.
Erstmals wird am 08. Dezember auch das neue „Cell Broadcast-System“ getestet. „Cell Broadcast“ ist eine über die Mobilfunknetze übermittelte
Warnmeldung. Mit einer Testnachricht zum Warntag sollen das System in Deutschland bekanntgemacht und darüber hinaus wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung bis zum offiziellen Start des Systems im Februar 2023 gewonnen werden.
Auch die Medien sind in den bundesweiten Probealarm eingebunden. Sie werden mittels Berichterstattung den Warntag unmittelbar sowie in der Vor- und Nachbereitung begleiten. Deshalb: um 11 Uhr auch das Radio einschalten!