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Ortsvorsteher begeistert über gelungene Replik der gestohlenen Skulptur
„Das alte und junge Sinzig“ sind wieder da. Die vom Ortsbeirat beauftragte Neuanfertigung der beliebten Skulptur wurde jetzt aufgestellt. Der dreiste Diebstahl im Frühjahr 2017 hatte seinerzeit für eine Welle der Empörung gesorgt. Viele Sinzigerinnen und Sinziger hatten sich bei Windheuser gemeldet und über ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen mit der Skulptur berichtet. Dies veranlasste den Ortsvorsteher, sich für eine Wiederherstellung dieses für viele Bürgerinnen und Bürger bedeutsame Stück Sinziger Geschichte einzusetzen. Neben dem Aufruf einer Spendenaktion wurden seinerzeit Fotos gesucht für die angestrebte Rekonstruktion. So stellte Sabine Seite, geborene Gundershausen, die einst als Kind hierfür Modell gestanden hatte, eine Aufnahme zur Verfügung, auf der sie sich noch kurz vor dem Diebstahl mit ihrem bronzenen Abbild fotografieren lassen. Windheuser ließ in Sachen Wiederherstellung nicht locker, wusste aber, „dass die Finanzierung eine stramme Nummer wird“. Durch einen glücklichen Umstand fanden sich dann noch die Original Gipsmodelle der Bildhauerin Erna Deisel-Jennes aus dem Jahre 1962 auf dem Speicher des Sinziger Schlosses.
Ebenso durch einen Zufall begegneten sich Windheuser und der Kreuzberger Bildhauer Rudolf P. Schneider. Nachdem auf Empfehlung des Ortsbeirates vom Stadtrat die finanziellen Mittel zur Wiederherstellung bewilligt worden waren, konnte der Bildhauer im vergangenen Spätsommer mit der Arbeit beginnen. Anhand von Fotos und Recherchen über die Arbeitsweise der Künstlerin und den Stil der 1960er Jahre modellierte Schneider die fehlenden Arme, Beine und den Gehstock nach. Im Herbst erfolgte dann in einer Kunstgießerei in Oberbayern die Herstellung der endgültigen Gussform. Kurz vor Weihnachten holte Schneider die Skulptur zur weiteren Bearbeitung in seinem Atelier ab. Hier war noch einiges an Handarbeit erforderlich.
Mit Hilfe vom städtischen Bauhof wurde am vergangenen Freitag die Skulptur mit einer Diebstahlsicherung auf den Originalsockel gehievt und montiert. Bis zu dem in Kürze geplanten offiziellen Termin bleibt die Skulptur noch verhüllt. „Dazu möchte ich auch die Geldgeber einladen, denn das haben diese verdient“ so der sichtlich erfreute Ortsvorsteher Gunter Windheuser über das so detailgetreue Ergebnis. In den sozialen Medien machte sich bereits wenige Stunden nach der Bekanntgabe eine Welle der Begeisterung breit.