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Sinzig. Die alte Linde hat nun auch den Sinziger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Grund war der Antrag der FWG Fraktion, einen Baumsachverständigen einzuschalten, der das Naturdenkmal unter die Lupe nehmen soll (die RZ berichtete). Unterstützung für dieses Unterfangen bekamen die Freien Wähler unter anderem von Martin Eggert (SPD). „Sinzig hat viel getan, um die Linde zu erhalten“, erinnerte er an die damalige Ortsbeiratsinitiative und fuhr fort: „Die Linde ist ein stadtprägendes Naturdenkmal, und wir sollten alles tun, dass das auch so bleibt.“ Wenn Gefahr drohe, sollte dies aufgeklärt werden, forderte der SPD-Mann. Der neue Zweite Beigeordnete Hans-Werner Adams (CDU) indes berichtete von seinem Austausch mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und sprach von geringen Mängeln, die behoben worden seien, sodass keine Gefahren für die Linde zu erwarten seien. Außerdem erinnerte Adams daran, dass der Baumgutachter, mit dem der LBM arbeitet, die Linde gut kennt, weil er sie bereits seit zwei Jahrzehnten betreut. Aber auch das konnte die FWG-Fraktion nicht beruhigen. „Es ist nicht zu verkennen, dass Maßnahmen erst ergriffen wurden, nachdem die Sache in die Öffentlichkeit getragen worden ist“, betonte Fraktionschef Friedhelm Münch. Klaus Hahn, Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, hingegen mutmaßte, dass die FWG mit der Linde Wahlkampf machen wolle. „Das ist alles völliger Unsinn! Und warum so nah am Wahltermin?“, meinte er im Hinblick auf die Kommunalwahl am 26. Mai. „In vier Wochen wird die Linde wieder grün wie zuvor“, prognostizierte er. Diese Kritik seitens der Grünen wollte die FWG nicht auf sich sitzen lassen. „Das ist keine Wahltaktik“, betonte Gunter Windheuser. Als Ortsvorsteher habe er erhebliche Bedenken, betonte er und sprach unter anderem von Wurzeln, die rausgekommen sein würden. „Jetzt ist eine Abdeckung gemacht worden. Warum war das nicht vorher so?“, fragte er in die Runde. Sein Fraktionskollege Alexander Albrecht ging noch einmal auf die von Adams angesprochenen Mängel ein, die behoben sein sollen, und betonte: „Wenn kleine Mängel erkannt worden sind, ist ein Gutachter absolut notwendig.“ CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Arzdorf schlug schließlich vor, den Baumgutachter in die nächste Sitzung des Bauausschusses einzuladen. „Dann kann er uns seine Sicht der Dinge darlegen. Und ein weiterer Gutachter bedeutet Kosten“, warnte er. Das Gremium schloss sich schließlich Arzdorfs Vorschlag an. Einstimmig bei einer Enthaltung votierte der Stadtrat dafür, den Baumgutachter in die nächsten Sitzung des Bauausschusses am Montag, 8. April, 17 Uhr, einzuladen.
Quelle Frühausgabe der Rhein-Zeitung vom 05.04.2019, Redakteurin Silke Müller